Dieser Text war ein kleines Experiment. Er entstand aus einer Aufgabe in „A Swim in a Pond in the Rain“. Was war zu tun? Die Vorgabe war, einen Text mit exakt 200 Wörtern zu schreiben – kein Wort mehr, kein Wort weniger. Für diesen Text durften aber nur maximal 50 unterschiedliche Wörter genutzt werden. Eine gewisse Einschränkung im Wortschatz war also unumgänglich.
Die Originalaufgabe erlaubt Variationen insofern, als dass Einzahl und Mehrzahl desselben Wortes in der Wörterliste als ein Wort gezählt werden dürfen. Ich habe die ursprünglich auf Englisch gestellte Aufgabe für das Deutsche so abgewandelt, dass ich „der/die/das“ als ein Wort werte und Abwandlungen durch Flexion (Numerus, Genus, Konjugation, Deklination) ebenfalls nicht als neue Wörter zähle.
Hier nun also der Text. Ich hatte viel Spaß beim Schreiben. Eine wirklich spannende Übungsaufgabe!
Maja liebte Kaffee. Liebte den Geruch, liebte den Geschmack, liebte das Gefühl auf der Zunge und wie er heiß in den Magen rann. Was Maja nicht liebte, war das Gefühl, das durch Kaffee im Körper entstand. Das Herz raste, die Luft blieb weg. Und ohne Kaffee kamen die Kopfschmerzen. Die Kopfschmerzen liebte Maja nicht. Aber Kaffee ohne Koffein liebte Maja auch nicht. Das Gefühl auf der Zunge, das Maja liebte, fehlte dann. Wie sollte Maja Kaffee finden, ohne Koffein und mit Gefühl auf der Zunge?
Dann fand Maja Tom. Tom liebte Kaffee nicht. Nicht den Geschmack, nicht den Geruch, nicht das Gefühl, das durch Kaffee im Körper entstand. Aber Tom liebte das Gefühl auf der Zunge. Von Kaffee und von Majas Zunge. Und Maja liebte das Gefühl von Toms Zunge. Maja liebte den Geruch, den Geschmack, das Gefühl, das durch Tom im Körper entstand. Das Herz raste, die Luft blieb weg.
So trank Maja Kaffee ohne Koffein: mit Geschmack, mit Geruch – aber ohne Gefühl auf der Zunge. Tom trank keinen Kaffee. Maja und Tom küssten sich, für den Geruch, den Geschmack, das Gefühl auf der Zunge, das Gefühl im Körper. Das liebten beide. Maja liebte Tom und Tom liebte Maja.
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